PEX 2011: Benedikt Philipp

Durch neue Perspektiven zu innovativen Ideen für die Baubranche

 

Seine Diplomarbeit, die er mit Auszeichnung bestand, widmete der Bauingenieur Benedikt Philipp der „Verwendung von Kompositwerkstoffen im Bauwesen“. „Kompositwerkstoffe sind moderne Verbundwerkstoffe aus Glas- oder Kohlefasern, die im Maschinenbau zunehmend an Bedeutung gewinnen. Ich habe in meiner Diplomarbeit untersucht, inwieweit diese Materialien, die eine sehr flexible Formgebung erlauben, auch im Baubereich zur Anwendung kommen können“, erklärt Philipp.

Für sein Abschlusspraktikum suchte er nach einem Ingenieurbüro, das Interesse an diesem Thema hatte und wurde bei der Pariser „Arcora“ fündig,  einem mittelgroßen Büro, das schwerpunktmäßig im Bereich Leichtbau und Fassaden tätig ist. Zuvor hatte er während eines zweimonatigen Praktikums bei „Setec“ in Paris bereits den Arbeitsalltag in einem großen Ingenieurbüro kennengelernt und dort an der Entwicklung eines Tools zur Verbesserung der Preiskalkulation mitgearbeitet. „Durch diese berufspraktischen Erfahrungen in zwei völlig unterschiedlichen Unternehmen hatte ich im Rahmen des deutsch-französischen Doppeldiplomprogramms Bauingenieurwesen die Möglichkeit, das Metier in seiner ganzen Breite kennenzulernen.“

In Frankreich, so seine Erfahrung, gebe es eine sehr viel intensivere Kooperation zwischen Universitäten und Unternehmen als in Deutschland. Dies hänge mit den „völlig unterschiedlichen Ausbildungssystemen“ der beiden Nachbarländer zusammen: „An der École des Ponts ParisTech wurde großer Wert auf ein breites Basiswissen in Mathematik und Physik gelegt, die Spezialisierungsphase war dagegen sehr kurz.“ Von der Technischen Universität München her kommend, wo Benedikt Philipp die ersten vier Jahre seiner Studienzeit verbrachte, war er zunächst irritiert ob dieser grundlagenbetonten Ausbildung. Doch die anfängliche Skepsis wich bald der Erkenntnis, „dass diese Herangehensweise nicht nur ihre Berechtigung, sondern auch große Vorteile hat.“

Die dadurch gewonnene Offenheit für andere Herangehensweisen in Ausbildung und Forschung komme ihm bei seiner jetzigen Lehrtätigkeit am Lehrstuhl für Statik der Technischen Universität München zugute, ist Benedikt Philipp überzeugt. „Außerdem ist es sehr wertvoll, technische Sachverhalte aus einem anderen Blickwinkel heraus zu betrachten. Denn dadurch gewinnt man eine neue Perspektive.“ Davon dürfte der 27-Jährige nun auch beim Verfassen seiner Promotionsarbeit profitieren.

 

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