PEX 2012: Mathieu Grochowski

„Wirtschaftlichkeitsanalyse von Biomasse-Fernwärme für ein Niedrigenergie-Viertel – Beispiel und technisch-ökonomische Modellierung eines Zielkonflikts auf dem Energiemarkt“

 

Biomasse-Fernwärme stellt eine effiziente und klimafreundliche Lösung zur Wärmeversorgung von Gebieten mit verdichteter Bebauung dar. In Neubauten sinkt der Wärmebedarf allerdings aufgrund von Energieeffizienzmaßnahmen, wodurch sich der Wirtschaftlichkeitsvorteil von Fernwärme im Vergleich zu dezentralisierten Wärmeversorgungssystemen (individueller Heizkessel, Solarthermie usw.) verringert. Hieraus resultiert ein Zielkonflikt zwischen Energieeffizienz und Fernwärme. Es wird analysiert, unter welchen Bedingungen Fernwärme für Niedrigenergiegebäude wirtschaftlich relevant ist. Das französische Stadtplanungsprojekt Bordeaux-Euratlantique dient hierbei als Fallbeispiel.

Die Analyse zeigt, dass in einem neu errichteten Wohngebiet mit hoher Bebauungsdichte Biomasse-Fernwärme wirtschaftlicher als dezentralisierte Wärmesysteme, wie z.B. eine Kombination aus Solarheizung und Gaskessel, ist. Bei Strompreisen höher als 80 €/MWh ist Biomasse-Fernwärme auch wirtschaftlicher als Elektrowärmepumpen. In einem zweiten Teil wird eine Methode zur Optimierung der Ausweitung eines Fernwärmenetzes vorgeschlagen, um die Wirtschaftlichkeit der Fernwärmeversorgung zu maximieren.

 

Mathieu Grochowski, geboren 1986, erhielt sein Diplom in Wirtschaftsingenieurwissenschaften an der École Centrale Paris. Seinen Master „Regenerative Energiesysteme“ absolvierte er im Rahmen des von der DFH geförderten  Doppeldiplomprogramms „TIME“ (Top Industrial Managers for Europe) an der Technischen Universität Berlin und der École Centrale Paris.

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