Die Reichsverfassung der Paulskirche vom 28. März 1849

Seitdem die Historiker die Bedeutung des deutschen Liberalismus vor 1949 gezeigt haben, wird die Reichsverfassung der Paulskirche von 1849 neu betrachtet. Sie stellt einen Bruch in der Geschichte Deutschlands dar. Obwohl sie der Kategorie der konstitutionellen Monarchie angehört, wurde diese Verfassung als erste demokratisch verabschiedet. Der Förderalismus und der Rechtsstaat, die sie einrichtet, werden die nächsten deutschen Verfassungen beeinflussen. Der Sieg der Monarchen über das Parlament von Frankfurt wird seinerseits eine Liberalisierung der Verfassung in den meisten Teilstaaten bewirken. Als Sackgasse auf dem Weg einer Vereinigung von unten der deutschen Staaten gedeutet, wird das Scheitern der Frankfurter Reichsverfassung eine Vereinigung von oben der deutschen Staaten rechtfertigen.