Deutsch-Französische Hochschule ehrt beste Absolventen und Promovierte

Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) hat am 14. November zum fünften Mal die Exzellenzpreise an die besten DFH-Absolventen/-innen vergeben. Erstmalig wurde auch der Dissertationspreis verliehen, um die Verdienste junger Nachwuchswissenschaftler zu honorieren. An der Preisvergabe auf der Jobmesse und Studienbörse „Deutsch-Französisches Forum“ in Straßburg nahm Ehrengast Klaus Wowereit als Bevollmächtigter für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit und Regierender Bürgermeister von Berlin teil.

Den mit jeweils 1.500 Euro dotierten Preis erhielten:

  • Yannik Porsché: Absolvent des Studiengangs „Praxisorientierte Kulturphilosophie“ der Universität Stuttgart und der Universität Paris VIII.
  • Tomke Katharina Heuermann: Absolventin im Studiengang  „Wirtschaftswissenschaften“ der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und der IECS Strasbourg – Ecole de Management Strasbourg/Universität Robert Schumann.
  • Claudia Körner: Absolventin des Studiengangs „Maschinenbau“ der TU Dresden und der ENSAM Metz - Ecole Nationale Supérieure d’Arts et Métiers.

Den Ehrenpreis der Jury erhielt Lucia Jiménez García, Absolventin im Studiengang „Chemie“ der TU Dresden und der Ecole Européenne de Chimie, Polymères et Matériaux de Strasbourg.

Die Jury war von den 42 eingegangenen Bewerbungen begeistert. „Ziel des Exzellenzpreises ist, die durch hervorragende Studienleistungen oder besondere Verdienste herausragendsten Absolventen zu prämieren. Deren fachliches und interkulturelles  Engagement möchten wir mit dem Preis würdigen“, betonte DFH-Vizepräsident Monnet.

Gerade der interkulturelle Mehrwert ist bei Absolventen mit Doppeldiplom, neben den besseren Berufsaussichten auf dem sich zunehmend globalisierenden Arbeitsmarkt, ein großes Plus. „Für mich bedeutete die Teilnahme an einem integrierten Studiengang nicht nur das Erwerben von Fachwissen oder das Erlernen einer Fremdsprache, sondern vor allem das Entdecken einer anderen Kultur und Lebensweise“, schildert die Preisträgerin Lucia Jiménez García ihre Erfahrungen.

Einer der dotierten Preise wurde vom „Club des Affaires Saar-Lorraine“ finanziert. Der deutsch-französische Wirtschaftsclub fördert die bilateralen Beziehungen Deutschlands und Frankreichs, auch im Hochschulbereich. Zu den Sponsoren gehört auch die Französische Botschaft in Berlin.

Neben dem Exzellenzpreis für Absolventen, verlieh die DFH außerdem erstmalig einen Dissertationspreis. Die DFH setzt sich neben der Förderung von bi- und trilateralen Studienangeboten ebenfalls besonders für den intensiven Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit unter Nachwuchswissenschaftlern ein.

Unter 32 Bewerbern ging der Dissertationspreis an:

  • Claudie Paye: Promotion im Rahmen eines DFH-geförderten binationalen Promotionsverfahrens im Fach „Neuere Geschichte “Universität des Saarlandes - Universität Paris 1 - Panthéon - Sorbonne

Der Dissertationspreis beruht auf einer gemeinsamen Ausschreibung der DFH und der „Association pour l’emploi des cadres“ (APEC) für die Prämierung der besten deutsch-französischen Doktorarbeit. Die APEC ist der wichtigste Akteur auf dem französischen Arbeitsmarkt für Führungskräfte. Sie erleichtert Hochschulabsolventen den Berufseinstieg durch eine individuelle Beratung.

Mit dem gemeinsamen Projekt Dissertationspreis bringen die DFH und die APEC ihr Anliegen zum Ausdruck, Wissenschaftler beim Berufseinstieg zu unterstützen und den Stellenwert der Forschung in der deutschen wie auch französischen Wirtschaft zu stärken. Das von der APEC gesponserte Preisgeld in Höhe von 4.500 Euro kann u.a. zur Finanzierung der Publikation der Dissertation genutzt werden.

Die Preisträger

1) Exzellenzpreis

Yannik Porsché, 28, Nationalität: deutsch-amerikanisch
Studiengang: Praxisorientierte Kulturphilosophie
Universität Stuttgart - Universität Paris VIII
Thema der Abschlussarbeit: Kulturelle Identitäten in Zwischenräumen. Migration als Chance für Fremdverstehen und kritische Identitätsaushandlung?

Yannik Porsché: „Der binationale Studiengang hat mir die Möglichkeit gegeben, die Studiums- und Forschungskulturen einer akademischen Disziplin in zwei verschiedenen Sprachen, Institutionen und Ländern zu erfahren.“

Tomke Katharina Heuermann, 27, Nationalität: deutsch
Studiengang: Wirtschaftswissenschaften
Eberhard-Karls-Universität Tübingen - IECS Strasbourg – Ecole de Management Strasbourg/Universität Robert Schumann
Thema der Abschlussarbeit: Die Einkaufsentscheidung: Aufgliederung der familiären Rollen der Entscheidungsträger in Abhängigkeit des Produkts. Ein empirischer Vergleich zwischen Frankreich und Deutschland

Tomke Katharina Heuermann: „Durch den Doppelstudiengang in Frankreich und Deutschland habe ich in erster Linie Andersartigkeit kennen und schätzen gelernt. Die in meinem Studiengang häufigen Gruppenarbeiten haben mir andere Kulturen vertrauter gemacht  und mich sehr viel über die verschiedenen Denk-, Arbeits- und Vorgehensweisen dieser unterschiedlichen Kulturen gelehrt.“

Claudia Körner, 25, Nationalität: deutsch
Studiengang: Maschinenbau
TU Dresden - ENSAM Metz - Ecole Nationale Supérieure d’Arts et Métiers
Thema der Abschlussarbeit: Identifikation und Simulation von elasto-plastischen Materialverhalten

Claudia Körner: „Nicht nur das Verstehen der kulturellen Besonderheiten des anderen Systems ist von Bedeutung, sondern es erfordert auch dessen Toleranz und eine gewisse Akzeptanz. Durch diese Erfahrungen gehe ich aus dem Studium mit einem gestärkten Selbstbewusstsein, Teamgeist, Offenheit für neue Dinge und einer kulturellen Bereicherung.“

Lucia Jiménez García, 24, Nationalität: Spanisch
Studiengang: Chemie
TU Dresden - Ecole Européenne de Chimie, Polymères et Matériaux de Strasbourg
Thema der Abschlussarbeit: Synthese von hochmolekularen Polyzwitterionen mit salzresistenten Verdickungseigenschaften

Lucia Jiménez García: „Für mich bedeutete die Teilnahme an einem integrierten Studiengang nicht nur das Erwerben von Fachwissen oder das Erlernen einer Sprache, sondern vor allem das Entdecken einer anderen Kultur und Lebensweise. Wenn ich heute durch Europa reise, fühle ich mich nicht als Ausländerin. Ich fühle mich als Europäerin und empfinde andere Sprachen und Kulturen weder als Hindernis noch als Nachteil – ich betrachte sie als Chance.“

2) Dissertationspreis

Claudie Paye, 35, Nationalität: Französisch
Promotion im Fach „Neuere Geschichte“
Universität des Saarlandes – Universität Paris 1 - Panthéon – Sorbonne
Thema der Dissertation: Kommunikation im Spannungsfeld von Sprachen und Kulturen im Königreich Westphalen (1807-1813)

Claudie Paye: „Meine Arbeit hinterfragt kritisch das vornehmlich auf „Nationalkulturen“ basierende Konzept von Interkulturalität in der Geschichtswissenschaft, welches andere Relevanzebenen von Interkulturalität, wie z.B. religiöse oder sozio-kulturelle häufig nur wenig oder gar nicht berücksichtigt.“

Über die Deutsch-Französische Hochschule
Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) ist ein Verbund von 169 Partnerhochschulen aus Deutschland, Frankreich und anderen europäischen Ländern, im Fall der trinationalen Studiengänge. Seit 1999 fördert sie die deutsch-französische Kooperation in den Bereichen Hochschulbildung und Forschung.
Aktuell zählt die DFH 4600 Studierende und konzentriert sich auf drei Schlüsselsektoren:

  • Hochschulbildung: bi- und trinationale mit Doppeldiplom abschließende Studiengänge
  • Forschung: deutsch-französische Doktorandenkollegien, deutsch-französische Sommerschulen und binationale Promotionsverfahren
  • beruflicher Einstieg: das Deutsch-Französische Forum und die Deutsch-Französische Servicestelle ABG-DFH, die im März 2008 gegründet wurde

Die DFH wird auf deutscher Seite vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Kultusministerkonferenz sowie dem Auswärtigen Amt finanziert und auf französischer Seite vom Ministère des Affaires Etrangères et Européennes und dem Ministère de l'Enseignement supérieur et de la Recherche.

Kontakt

Deutsch-Französische Hochschule
Elsa-Claire Elisée, Pressesprecherin
Deutsch-Französische Hochschule
Tel.: +49 (0)681 93812 - 140
elisee@dfh-ufa.org

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