Märkte, Governance und Europäisches Recht in der Ära der Algorithmen

Online-Plattformen und Online-Vermittler üben einen beispiellosen Einfluss auf die Wirtschaft sowie den politischen Diskurs aus. Der Einsatz von Algorithmen zur Verwaltung von Informationsflüssen, der Analyse von Daten, der Entscheidungsfindung und der Durchführung von Transaktionen ist zu einer allgegenwärtigen Realität geworden, die den Kapitalismus verändert und die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts prägt. Da die Welt digital geworden ist, sind Algorithmen zum zentralen Werkzeug geworden, um sie zu regieren. Digital bezieht sich dabei auf die Art und Weise der Informationsspeicherung (das „Rohmaterial“), algorithmisch auf die Nutzung selbst (das „Produkt“). Das maschinelle Lernen, das im Mittelpunkt vieler der einflussreichsten Algorithmen steht, hat Enthusiasmus und Optimismus sowie Bedenken hinsichtlich der Verantwortlichkeit und Fairness von automatisierten Systemen hervorgerufen.

Die Europäische Union hat mit der Verabschiedung der Datenschutzgrundverordnung Gesetze und Unternehmenspraktiken weltweit beeinflusst und sich als bedeutender Regulierungsakteur etabliert. Das Bestreben der EU, den Pluralismus unter ihren Mitgliedsstaaten zu respektieren und gleichzeitig wirkungsvolle Lösungen für globale Phänomene zu entwickeln, ist eine der großen zeitgenössischen Herausforderungen des europäischen Projekts.

In dieser Sommerschule laden wir Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein, sich mit Märkten, Governance und Europäischem Recht in der Ära der Algorithmen auseinanderzusetzen und beschäftigen uns zugleich mit den allgemeineren Herausforderungen des europäischen Projekts.

11. - 17.07.2021, Berlin