PEX 2009: Stéphanie Bjarnason

„Ich habe schon immer meine zweisprachigen Freunde beneidet und schließlich sagte ich mir: Ich kann sie noch aufholen!“

 

Der Ehrenpreis der Jury der Deutsch-Französischen Hochschule wurde in diesem Jahr an Stéphanie Bjarnason verliehen. Nichts prädestinierte sie ihr zufolge für ein Studium in Deutschland, und doch ist sie heute begeisterte Münchnerin.

Als sie ans Collège kommt wählt die Franco-Isländerin Stéphanie Deutsch als erste Fremdsprache. Schon früh weiß sie, dass sie später Ingenieurin werden will und sie beginnt von einer internationalen Karriere zu träumen. Eine solide Beherrschung der Sprache Goethes war dafür unabdingbar. Doch weder der steile Berg, den es zu erklimmen galt, noch die weitaus besseren Fremdsprachenkenntnisse mancher ihrer Klassenkameraden konnten sie davon abhalten, sich in dieses Abenteuer zu stürzen – ihre unerschütterliche Motivation als stetiger Begleiter. „Ich habe schon immer meine zweisprachigen Freunde beneidet“, erzählt sie uns „und schließlich sagte ich mir: es ist noch nicht zu spät, um sie aufzuholen!“

Im Rahmen ihres Ingenieurstudiengangs Produktion und Automatisierung zwischen der EPF Ecole d’Ingénieurs de Sceaux und der Fachhochschule München wechselt Stéphanie bereits nach zwei Semestern ihren Studienstandort nach Deutschland. Durch ihr Praktikum bei BMW taucht sie kopfüber in die Sprache, Kultur und Unternehmenswelt jenseits des Rheins ein… und das nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Bayrisch!

Tatkräftig setzt sich Stéphanie während ihres Studiums für die Förderung der deutsch-französischen Zusammenarbeit ein. Zwei Jahre lang ist sie Vertreterin der in den Ingenieurwissenschaften eingeschriebenen Studierenden der DFH; daneben arbeitet sie als Betreuerin von Jugendbegegnungen bei der Gesellschaft für Übernationale Zusammenarbeit. Sie ist überzeugt davon, dass die deutsch-französische Freundschaft Zukunft hat, weil die Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Akteuren mittlerweile quasi reibungslos verläuft.

Alle Schüler und Studenten, die sich wegen der sprachlichen Ansprüche der Doppelstudiengänge Sorgen machen, kann sie nur beruhigen: „Nach dem Abitur mag vielleicht selbst der beste Schüler nicht perfekt Deutsch sprechen, aber vor Ort macht man schnell ernorme Fortschritte“. Dafür muss man aber den Mut haben, sich von Anfang an unter seine deutschen Mitstudenten zu mischen.

Im Juni hat Stéphanie ihr Studium abgeschlossen, und dennoch weiß sie, dass ihre Deutschlanderfahrungen noch lange nicht beendet sind. „Ich noch nicht bereit dazu, nach Frankreich zurückzukehren, denn ich fürchte, ich könnte dadurch im Laufe der Zeit meine Verbindung zu Deutschland verlieren“, erzählt sie „und außerdem habe ich mich in München verliebt!“

 

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