Frau Prof. Dr. Oster-Stierle ist die neue Präsidentin der DFH
Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle, Professorin an der Universität des Saarlandes, hat am 1. Januar 2015 das Amt der Präsidentin der Deutsch-Französischen Hochschule angetreten. Sie ist die Nachfolgerin von Prof. Dr. Patrice Neau, der in Zukunft das Amt des Vizepräsidenten an ihrer Seite wahrnehmen wird, wie es das Weimarer Abkommen vorsieht. Die Hochschulleitung wird komplettiert durch den Generalsekretär, Dr. Jochen Hellmann, der im Amt bleibt.
Prof. Dr. Patricia Oster-Stierle freut sich auf das neue Amt: „Die Deutsch-Französische Hochschule hat während der letzten Jahre eine rasante Entwicklung durchlaufen. Wurden 2010 rund 5000 Studierende durch die DFH gefördert, so sind es jetzt mehr als 6200. Auch die Anzahl der geförderten deutsch-französischen Studiengänge mit Doppelabschluss ist von 128 im Jahr 2010 auf 166 im Jahr 2014 gestiegen. Ich werde alles tun, um zu verhindern, dass auf Grund von fehlenden Mitteln diese schöne Entwicklung ein Ende nimmt. 70 % unserer Absolventen findet innerhalb von 3 Monaten eine Stelle, 90 % würden wieder einen Studiengang der DFH wählen. Auf diese Erfolge können wir bauen.“ Doch sie hat auch neue Pläne für die folgenden Jahre: „Wir sind dabei ein Modul „Interkulturalität“ zu erstellen, um es in jedem Studiengang fest zu verankern. Denn Weltoffenheit scheint uns die beste Verteidigung unserer europäischen Werte, die, wie das schreckliche Attentat in Paris zeigt, vielfältig bedroht sind. Deshalb wollen wir auch ein Modul „Europakompetenz“ entwickeln, das ebenfalls jeden deutsch-französischen Studiengang um eine europäische Perspektive bereichern soll. In der grenzüberschreitenden Lehrerbildung wird die Deutsch-Französische Hochschule dazu beitragen, bestehende Barrieren abzubauen. Auch die Kooperation mit Unternehmen soll nach dem Modell der Michelin-DFH-Stipendien weiter ausgebaut werden. Die Leitung dieser einzigartigen Institution ist zweifellos eine große Herausforderungen, der ich mich gerne stellen werde“, sagt die neue Präsidentin.
Biographie: Patricia Oster-Stierle
Patricia Oster-Stierle ist seit 2003 Inhaberin des Lehrstuhls für Französische Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes. Von 2005 bis 2012 war sie dort zugleich Vizepräsidentin zuerst für Planung und Strategie, dann für Europa und Kultur. Von 2013 bis 2014 übte sie das Amt der Vizepräsidentin der Deutsch-Französischen Hochschule aus. Nach einem Studium der Romanistik, Komparatistik und Germanistik in Bonn, Toulouse und Harvard wurde sie mit einer Arbeit über den Komödienautor Marivaux promoviert. Sie habilitierte sich an der Universität Tübingen mit einer Studie über die neuzeitliche Erfahrung des Imaginären (Der Schleier im Text). Sie ist Verfasserin zahlreicher Aufsätze zur französischen und italienischen Literatur vom Mittelalter bis zur Moderne sowie zu Aspekten der Intermedialität zwischen Literatur, Bild und Film.
Patricia Oster-Stierle gehört dem Beirat der Stiftung für die deutsch-französische kulturelle Zusammenarbeit und dem Akademierat der Europäischen Akademie Otzenhausen an. Sie ist Vertrauensdozentin der Studienstiftung des Deutschen Volkes und Mitglied der Académie de Berlin. Sie ist Officier dans l’Ordre des Palmes académiques und Chevalier dans l’Ordre national du Mérite.
Patrice Neau, Vizepräsident und ehemaliger Präsident der DFH
Patrice Neau hat am 1. Januar das Amt des Vizepräsidenten an der Seite von Patricia Oster-Stierle wieder aufgenommen. Er hat von 2013 bis 2014 erfolgreich das Amt des Präsidenten und 2012 das des Vizepräsidenten der DFH ausgeübt.
Biographie: Patrice Neau
Patrice Neau ist derzeit Professor an der Universität Nantes. Er ist verantwortlich für die von ihm initiierten und unter dem Oberbegriff „Kultur und Gesellschaft“ zusammengefassten Master-Studiengänge, darunter den Master „Médiation culturelle et communication internationale“ (MCCI) und den deutsch-französischen Master „Analyse des pratiques culturelles“ (APC). Letzterer wird seit 2007 im Angebot der DFH geführt.
Patrice Neau begann seine akademische Laufbahn 1988 als Dozent an der Universität Nantes, wo er 1999 die Funktion eines Universitätsprofessors übernahm. Seitdem betreute Patrice Neau zahlreiche Promotionen, darunter mehrere in Zusammenarbeit mit deutschen Universitäten (Düsseldorf, Saarbrücken, München). Daneben verfasste der Spezialist für Kulturgeschichte in deutschsprachigen Ländern rund 50 Artikel und Publikationen. In seinen aktuellen Studien befasst er sich mit den Zusammenhängen zwischen den bildenden Künsten und Ideologie, insbesondere in der damaligen DDR. Ferner wirkte er als Beauftragter für internationale Beziehungen der Universität Nantes, Verantwortlicher der Tempus- und Erasmusprogramme und Direktor des Europäischen Kulturzentrums.
Die Deutsch-Französische Hochschule (DFH) ist eine binationale Einrichtung und wurde 1997 anlässlich des deutsch-französischen Gipfels von Weimar gegründet. Die DFH ist ein Netzwerk von über 175 Hochschuleinrichtungen aus Deutschland und Frankreich, die insgesamt 166
integrierte binationale und trinationale Studiengänge mit jährlich ca. 6.000 Studierenden anbieten. Ziel der DFH ist die Stärkung der
Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich in den Bereichen Hochschule, Forschung und Ausbildung des wissenschaftlichen
Nachwuchses.
Die DFH wird auf deutscher Seite vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Kultusministerkonferenz sowie dem Auswärtigen Amt und auf französischer Seite vom Ministère des Affaires étrangères et du Développement international und dem Ministère de l’Éducation nationale, de l’Enseignement supérieur et de la Recherche finanziert. www.dfh-ufa.org