Deutsch-Französischer Journalistenpreis (DFJP) Preisverleihung 2020 & 2021

Verleihung des Preises an Kseniya Halubovich in der Kategorie Multimedia. Copyright: Xander Heinl / photothek

 

Der Deutsch-Französische Journalistenpreis (DFJP) sowie der Große Deutsch-Französische Medienpreis wurden am Donnerstag, den 9. September an die Europäische Weltraumorganisation ESA und die beiden Astronauten Matthias Maurer und Thomas Pesquet verliehen. Die Auszeichnungen in den journalistischen Kategorien wurden für herausragende Leistungen in den Jahren 2020 und 2021 in den Kategorien Textbeitrag, Multimedia, Video, Audio und Nachwuchs vergeben. Die Deutsch-Französische Hochschule ist Mitglied des Journalistenpreises.

Die Zeremonie fand in der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen in Berlin statt. Der DFJP-Vorstandsvorsitzende und Intendant des Saarländischen Rundfunks, Martin Grasmück, betonte zu Beginn, Wissenschaft und Qualitätsmedien verbinde in vielen Bereichen das gleiche Selbstverständnis: „Beide stehen für Erkenntnis statt Spekulation, für Forschung und Recherche statt Leugnung von Fakten und die Verbreitung von Verschwörungstheorien.“ Die ESA verkörpere darüber hinaus wie kaum eine andere Institution die Notwendigkeit zur europäischen und internationalen Zusammenarbeit. Grasmück wörtlich: „Ein Deutscher und ein Franzose, beruflich wie privat befreundet, gemeinsam auf der ISS, ein schöneres Symbol für die deutsch-französische Zusammenarbeit kann es aktuell kaum geben.“

Wissenschaft auf Qualitätsjournalismus angewiesen

Für den Generaldirektor der ESA, Dr. Josef Aschbacher, unterstreicht die Auszeichnung mit dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis, wie wichtig die Erdbeobachtung, die wissenschaftliche Arbeit der Astronauten sowie die Berichterstattung darüber sind, um die aktuellen Herausforderungen der Menschheit zu bewältigen.

Der Bevollmächtigte für die deutsch-französischen Kulturbeziehungen, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, beglückwünschte alle Preisträgerinnen und Preisträger und forderte dazu auf, trotz vieler Anfeindungen gegen Journalistinnen und Journalisten in jüngster Zeit, in dem Bemühen um Aufklärung nicht nachzulassen. Dazu gehöre auch, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Zudem betonte er die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit: „Europäische und internationale Wissenschaftskooperation, Forschung im Dienste der Menschheit und lebendiger Dialog mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern – all das verkörpert die Europäische Weltraumorganisation ESA und mit ihr das deutsch-französische Astronautenduo Thomas Pesquet und Matthias Maurer. Mit ihrer Zusammenarbeit wird die deutsch-französische Freundschaft erstmalig auch ins Weltall getragen.“
Bundesaußenminister Heiko Maas verwies auf die aktuellen Entwicklungen in vielen Teilen der Welt: „Dort, wo die Pressefreiheit unter die Räder kommt, sind auch die individuellen Freiheiten in höchster Gefahr. Darum ist der Deutsch-Französische Journalistenpreis für uns so wichtig. Er fördert kritischen Qualitätsjournalismus und stärkt unsere Demokratie. Und darum unterstützt das Auswärtige Amt diesen Preis.“

Die französische Kulturministerin, Roselyne Bachelot, betonte die Bedeutung der ESA für die Wissensvermittlung gerade an die jüngere Generation. „Die Arbeit der Astronauten auf der ISS ist ein wunderbares Beispiel dafür, was Europa leisten kann, und sie ist zugleich ein Symbol für wissenschaftliche Expertise im Kampf gegen Manipulation und Desinformation“, so die Ministerin.

Die Preisträger*innen des Jahres 2021 sind:

• Kategorie Video: Alain de Halleux für „Le grain de sable dans la machine/Corona: Sand im Weltgetriebe“, ARTE/RTBF

• Kategorie Audio: Carolin Dylla und Katrin Aue für „Europas Corona-Grenzen: Ein Feature über Abschottung, Misstrauen und Solidarität“, Saarländischer Rundfunk

• Kategorie Text: Eva Schläfer für „Der französische Patient“, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung

• Kategorie Multimedia: Kseniya Halubovich für „Biélorussie : chronique d’une révolution Belarus : Tagebuch einer Revolution“, https://www.arte.tv/de/videos/094279-128-A/2-september-solidaritaet-mit-inhaftierten-journalisten

• Kategorie Nachwuchs (in der Kategorie Text): Julien Duez und Adrien Candau für „Schaffer d’État“, So Foot

Der Deutsch-Französische Journalistenpreis gehört zu den wichtigsten Medienpreisen Europas. Die prämierten Beiträge stellen nach Auffassung der Jury exzellente Beispiele für Qualitätsjournalismus dar und tragen so zu einem besseren Verständnis von gesellschaftlichen Zusammenhängen in Deutschland, Frankreich und in ganz Europa bei.

Moderiert wurde die Preisverleihung von den beiden deutsch-französischen Journalist*innen Dörthe Eickelberg und Pierre Girard.

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