DFH: Ein Drittel des deutsch-französischen Studierendenaustauschs unter ihrem Dach

Mainz/Saarbrücken, 12. Mai 2005

,Die Mobilität von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern zwischen Deutschland und Frankreich strukturiert zu fördern war von Anfang an unser Ziel und dies wird es auch bleiben.“ Mit dieser Zusammenfassung präsentierte Albert Hamm, Präsident der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH), am Donnerstag, den 12. Mai 2005, den jährlichen Tätigkeitsbericht anlässlich der Versammlung der Mitgliedshochschulen der DFH an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz. Der Jahresbericht liefert zugleich eine Bilanz der ersten fünf Jahre der binationalen Hochschule seit 1999. Nach relativ kurzer Aktivität habe die DFH erheblich dazu beigetragen, so der Präsident, die Mobilität der Studierenden zwischen Deutschland und Frankreich weiter zu erhöhen. Jährlich gehen 7.200 deutsche Studierende nach Frankreich und 6.500 Franzosen nach Deutschland. Davon sind insgesamt 4.300 – also 1/3 der deutschen und französischen Studierenden – in einem von der DFH geförderten Studiengang eingeschrieben. Neben dieser quantitativ positiven Entwicklung betonte Hamm die qualitativen Veränderungen des Austauschs. Die Studierenden lernen nicht nur das Partnerland kennen, sondern erwerben gleichzeitig beide Abschlüsse. In Deutschland bilden die französischen Studierenden die größte Gruppe ausländischer Diplomierter eines Erststudiums.

Die DFH, ein Verbund von Mitgliedshochschulen, wird zu gleichen Teilen von Deutschland und Frankreich finanziert. Die Zuwendungen beider Länder betrugen im Jahr 2004 9,5 Millionen Euro.
Über 85% des Gesamthaushaltes flossen in den Bereich der Studiengänge und Programme einschließlich Doktorandenförderung und innovativer Maßnahmen. Allein für die Förderung der integrierten binationalen und trinationalen Studiengänge gab die DFH 2004 knapp 7 Millionen Euro aus.

Im Herbst 2004 feierte die Hochschule ihr fünfjähriges Bestehen. Die Gründungsakte der Deutsch-Französischen Hochschule, das „Weimarer Abkommen“ von 1997, trat im September 1999 in Kraft. Bereits im Studienjahr 2000/01 zählte die DFH knapp 3.000 Studierende in 90 binationalen Studiengängen. Heute hat die Hochschule über 120 grundständige und postgraduale integrierte Studiengänge zwischen deutschen und französischen Hochschulen, von denen 12 im Rahmen trilateraler Kooperationen ein weiteres Land mit einbeziehen. In verschiedenen Programmen für Nachwuchswissenschaftler unterstützt die DFH seit zwei Jahren die Mobilität von Doktoranden. Dazu gehört die Förderung von insgesamt sechs Graduiertenkollegs. Bislang konnten über 1.000 Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler gefördert werden, davon 600 allein im letzten Jahr. Insgesamt 140 Partnerhochschulen in ganz Deutschland und Frankreich finden sich derzeit unter dem Dach der DFH vereint.

,Immer mehr Hochschulen haben großes Interesse ihre binationalen Kontakte von uns finanziert und vermarktet zu bekommen. Aber wir achten strikt auf die Qualität“, betonte Albert Hamm. Alle DFH-Programme unterliegen einer regelmäßigen unabhängigen Überprüfung durch eine mehrstufige Begutachtung. Die Qualitätssicherung garantiere eine originäre fachwissenschaftliche Ausbildung, in der sich die unterschiedlichen Fächerkulturen und Lehrpläne beider Länder möglichst eng miteinander verzahnen.

,Integrierte Studiengänge wie beispielsweise die der Johannes Gutenberg Universität Mainz mit der Universität Bourgogne in Dijon erlauben den Studierenden eine strukturierte Mobilität und lassen sie den europäischen Hochschulraum konkret erleben. Das Doppeldiplom ermöglicht ihnen eine internationale Berufsqualifikation und hervorragende Aussichten auf dem Arbeitsmarkt“, so Hamm.

Als besonderen Erfolg des vergangenen Jahres wertete der Präsident die Fortschritte im Bereich der trinationalen Studiengänge und der Intensivierung der Forschungskooperationen zwischen Deutschland und Frankreich. Bei der Erweiterung auf Drittländer, wie beispielsweise Italien, Spanien, Polen oder Russland bilden die Kooperationen zwischen den deutschen und französischen Hochschulen die Basis der integrierten Studiengänge.

Im Bereich der Forschung und Entwicklung fördert die binationale Hochschule angesichts eines für die Bedürfnisse von Forschungsprogrammen begrenzten Budgets hauptsächlich die Mobilität des wissenschaftlichen Nachwuchses. In Sommeruniversitäten, Ateliers sowie Thematischen Sommerschulen, die auch für Teilnehmer aus Drittländern offen sind, werden deutsche und französische Doktoranden und Post-docs zusammengeführt, um aktuelle Entwicklungen ihres Forschungsgebietes zu diskutieren und einen Wissenstransfer zu ermöglichen. Die DFH möchte damit die Entstehung von Netzwerken unterstützen, aus denen sich gemeinsame Forschungsprojekte entwickeln können.

,Mit ihren verschiedenen Förderprogrammen für Studierende und Nachwuchswissenschaftler beider Länder leistet die Deutsch-Französische Hochschule einen substantiellen Beitrag zur Annäherung der Hochschulausbildung und Forschung in Europa“, unterstrich Albert Hamm.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Ulrike Reimann

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