Deutsch-Französischer Journalistenpreis 2022 in den neuen journalistischen Kategorien vergeben / Großer Deutsch-Französischer Medienpreis an Anselm Kiefer & Bénédicte Savoy

In einer feierlichen Zeremonie sind am Abend die Deutsch-Französischen Journalistenpreise (DFJP) sowie der Große Deutsch-Französische Medienpreis 2022 an den Künstler Anselm Kiefer und die Kunsthistorikern Bénédicte Savoy vergeben worden.

Die feierliche Zeremonie im französischen Außenministerium am Quai d’Orsay stand ganz im Zeichen der aktuellen Entwicklungen in Europa.

Laurence Boone, französische Staatssekretärin für Europa, erklärte: „Europa kann nur bestehen, wenn die Menschen einander kennen und schätzen; hierfür spielen Journalismus und Medien eine große Rolle. Die Verteidigung eines unabhängigen, freien und qualitativ hochwertigen Journalismus wird auch weiterhin im Mittelpunkt unserer Prioritäten für Europa stehen. Aus diesem Grund möchte ich den Gewinnern und Gewinnerinnen der deutsch-französischen Journalistenpreise und des Großen Deutsch-Französischen Medienpreises 2022 meine Glückwünsche aussprechen.“

Der DFJP-Vorstandsvorsitzende und Intendant des Saarländischen Rundfunks, Martin Grasmück, unterstrich darüber hinaus die Bedeutung der Presse- und Meinungsfreiheit zur Überwindung von Konflikten und zur Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderungen, wie dem Klimawandel, der Wahrung unserer Demokratien und dem Streben nach Frieden. Der Krieg in der Ukraine zeige, wohin Nationalismus und die ideologische Überhöhung der eigenen Existenz führen könnten. „Die aktuellen Ereignisse bedeuten unendliches Leid, sind eine Provokation für die gesamte freie Welt und auch ein Weckruf, dass Propaganda und eine faktenbasierte Berichterstattung unterscheidbar bleiben müssen“, so Grasmück. Dabei spiele auch die Vermittlung von Medienkompetenz eine zentrale Rolle. Es sei Aufgabe der Politik hier die richtigen Weichen zu stellen. Zudem müssten auch Kräfte gebündelt werden.“

Für seine Verdienste um die deutsch-französische Verständigung und den kulturellen Austausch in ganz Europa ist der Künstler Anselm Kiefer mit dem Großen Deutsch-Französischen Medienpreis ausgezeichnet worden.

Die Wissenschaftlerin und Kunsthistorikern Bénédicte Savoy wurde für ihre Forschungsarbeit und ihr Engagement für die Rückgabe von erbeuteten Kunstwerken an die ehemaligen französischen und deutschen Kolonien ausgezeichnet. „Bénédicte Savoy steht für die umfassende Aufarbeitung der Vergangenheit und die Chancen, die Kunst und Kultur bieten“, sagte Delphine Ernotte Cunci, die Präsidentin von France Télévisions und diesjährige Gastgeberin, im Vorfeld der Preisverleihung.

Der Bevollmächtigte für die Deutsch-Französischen Kulturbeziehungen, der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst, beglückwünschte in einer Videobotschaft alle Preisträgerinnen und Preisträger des Deutsch-Französischen Journalistenpreises 2022 und forderte dazu auf, entschlossen für die Verteidigung von Freiheit und Demokratie einzutreten. „Europa ist angesichts des Krieges in der Ukraine für viele Menschen erneut zu einem Ort der Zuflucht und der Hoffnung geworden und Anselm Kiefer und Bénédicte Savoy haben zu diesem Verständnis ganz wesentlich beigetragen.“ Die deutsch-französische Freundschaft, so Wüst, bleibe ein Glücksfall der Geschichte. Selten sei die Partnerschaft so wichtig gewesen wie jetzt.

Die journalistischen Preisträger*innen des Jahres 2022 sind:

• Kategorie „Newsformate“: Michaela Wiegel, „Endstation Calais“, F.A.Z
• Kategorie „Dokumentation“: Harriet Kloss und Markus Thöß „Re: Das Attentat von Nizza – Das Leben nach dem Terroranschlag“, ZDF/ARTE
• Kategorie „Investigation“: Claire Tesson « Déchets, la grande illusion », France Télévisions
• Kategorie „Prix Spécial“: MEDUZA, Newsportal, Exil-Medium in russischer und englischer Sprache mit Sitz in Riga, Lettland.
• Kategorie Nachwuchs: Janis Gebhardt „Europa, was los?“, Bundeskunsthalle

Der Deutsch-Französische Journalistenpreis gehört zu den wichtigsten Medienpreisen Europas. Die prämierten Beiträge stellen nach Auffassung der Jury exzellente Beispiele für Qualitätsjournalismus dar und tragen so zu einem besseren Verständnis von gesellschaftlichen Zusammenhängen in Deutschland, Frankreich und in ganz Europa bei.

Moderiert wurde die Preisverleihung von Carine Feix, France Télévisions. Zu Ehren der Preisträgerinnen und Preisträger lud der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Hans-Dieter Lucas, die Gäste der Preisverleihung im Anschluss an die Zeremonie zu einem Empfang in seine Residenz, das Palais Beauharnais ein.


Der Deutsch-Französische Journalistenpreis (DFJP) wurde 1983 zum 20. Jubiläum des Élysée-Vertrages zwischen Deutschland und Frankreich ins Leben gerufen. Er gehört heute zu den wichtigsten Medienpreisen in Europa; Mitglieder sind das Deutschlandradio, Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF), France Télévisions, ARTE, Deutsche Welle (DW), France Médias Monde, Le Républicain Lorrain, Deutsches Städte-Network (DSN), Radio France, Saarbrücker Zeitung, Tageblatt, Google Deutschland GmbH, SaarLB, Gustav-Stresemann-Institut (GSI), Deutsch-Französisches Jugendwerk (DFJW), Deutsch-Französische Hochschule (DFH), Fondation Robert Schuman, die Stiftung Genshagen, Kalodion GmbH sowie der Saarländische Rundfunk (SR) als Federführer.


Weitere Informationen unter:

www.dfjp.eu

Facebook: Deutsch-Französischer Journalistenpreis – DFJP / PFAJ e.V.

Twitter: @DFJP_PFAJ

Instagram: DFJP_PFAJ

Email : info@dfjp.eu


Quelle: Deutsch-Französischer Journalistenpreis (DFJP)


Pressemitteilung des Deutsch-Französischen Journalistenpreises im PDF-Format:

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