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Programmbeauftragte der Deutsch-Französischen Hochschule engagieren sich für die „Kinderuni“ der Universität des Saarlandes

Zwei von drei kindgerechten Vorlesungen der „Kinderuni Saar“ wurden in diesem Sommer von Programmbeauftragten der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) gehalten. Wir haben mit Frau Schulze-Hentrich und Herrn Wagner gesprochen und sie unter anderem gefragt, was sie motiviert und wie sich ihr Engagement für die DFH und die Kinderuni gegenseitig beeinflussen.

 

25 07 Schulze Hentrich PB News Kinderuni
Prof. Dr. Julia Schulze Hentrich ist Inhaberin der Professur für Genetik der Universität des Saarlandes. Die studierte Biologin setzt ihren internationalen Werdegang als Programmbeauftragte des deutsch-französischen Studiengangs „Human- und Molekularbiologie“ der Universität des Saarlandes und der Université de Strasbourg fort. Am 2. Juli hielt Schulze-Hentrich im Rahmen der Kinderuni Saar die Vorlesung: „Was sind Gene und wie machen sie dich so einzigartig wie du bist?“. © Thomas Hentrich

„Mich hat besonders die Möglichkeit motiviert, Kinder für Genetik und Epigenetik zu begeistern“, erklärt Julia Schulze-Hentrich. „Die Kinderuni bietet eine einzigartige Gelegenheit, komplexe Themen auf anschauliche Weise zu vermitteln und damit Neugier zu wecken“.

Auch Christian Wagner möchte mit seiner Tätigkeit für die Kinderuni schon im Kindesalter Interesse an Forschung vermitteln. Darüber hinaus erläutert er, dass er es als Verpflichtung ansehe, eigene Forschungsergebnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darin hat er schon Übung: „Wir sind über den Kontext der Deutsch-Französischen Hochschule und die deutsch französischen Programme etwas stärker in der Öffentlichkeit aktiv als normale Studiengänge und eher angehalten, unsere Themen einer breiten Öffentlichkeit zu vermitteln“.

Beeinflusst ihr Engagement für die DFH ihre Tätigkeit für die Kinderuni – oder umgekehrt? Als Antwort berichten die beiden davon, dass sie als Programmbeauftragte viel mit Studieninteressierten zu tun haben, teilweise ihre Arbeit in Schulen vorstellen. „Ich glaube, es ist wichtig, so früh wie möglich die Begeisterung für ein Thema zu wecken“, betont Schulze-Hentrich. Wagner thematisiert, wie entscheidend der persönliche Kontakt zu Schulen und Schüler*innen ist, um neue Studierende zu gewinnen. Maßnahmen wie das Botschafter*innen-Programm der DFH seien essenziell: „Das ist aus meiner Sicht nach wie vor ganz, ganz wichtig, weil diese ‚Role Models‘ – gerade jüngere Menschen, die gerade aus der Schule kommen – dann nochmal in die Schulen zurückgehen.“

25 07 Wagner PB News Kinderuni
Prof. Dr. Christian Wagner hat die Professur für Experimentalphysik der Universität des Saarlandes inne. Für die DFH engagiert er sich in vielfältiger Art und Weise: Er ist Programmbeauftragter des trinationalen Studiengangs „Physik“, den die Universität des Saarlandes in Kooperation mit der Université de Lorraine und der Université du Luxembourg unterhält. Des Weiteren betätigt er sich als Programmbeauftragter für das Deutsch-Französische Doktorandenkolleg „Lebende Flüssigkeiten“, an dem neben der Universität des Saarlandes sowie weiteren Hochschulen in Deutschland und Frankreich zusätzlich die Unversité Mohammed V in Rabat, Marokko beteiligt ist. Wagner war sieben Jahre lang Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates der DFH. Für die Kinderuni Saar hielt er am 7. Mai 2025 die Vorlesung „Wie reisen die winzigen Blutzellen durch unsere Adern?“. © Christian Wagner

Beide erhoffen sich positive Effekte der Kinderuni für die Universität des Saarlandes. Womöglich auch für die DFH: die Programmbeauftragten bestätigen, dass auch Kinder aus Frankreich an den Vorlesungen teilnahmen. „Das sind natürlich sehr junge Schülerinnen und Schüler gewesen“, stellt Wagner fest, „aber sie wissen jetzt: da gibt es in Saarbrücken einen Standort, wo man studieren kann und mit dem man eine gute Erfahrung verbindet“.

Haben die Programmbeauftragten etwas aus ihrer Arbeit mit Kindern gelernt, das für ihre sonstige Lehrtätigkeit von Nutzen ist? Beide heben die didaktische Erfahrung hervor: „Für mich war es sehr hilfreich, zu versuchen, das Thema Genetik möglichst verständlich darzustellen“, sagt Schulze-Hentrich. Wagner setzte sich für die Kinderuni damit auseinander, wie er die Kinder motivieren und ihre Konzentration aufrechterhalten kann. Er tat dies, indem er seine junge Zuhörerschaft aktiv einband: „Es war mir ein riesiges Vergnügen, die Kinder am Schluss Papierflieger basteln und diese dann durch den Hörsaal fliegen zu lassen“.

Ob DFH-Programmbeauftragte insgesamt engagierter sind als Kolleg*innen, die keine deutsch-französischen Programme betreuen? „In Bezug auf die Lehre, vielleicht“, lautet die ausweichende Antwort. Pauschal bejahen möchte Wagner die Frage nicht, denn: „engagiert kann man ja in verschiedenen Dimensionen sein“. Klar ist jedoch, dass von Herrn Wagners und Frau Schulze-Hentrichs besonderem Engagement in diesem Sommer viele junge Menschen profitiert haben. Das beruht auf Gegenseitigkeit: den beiden haben die Kinderuni-Vorlesungen sehr viel Spaß gemacht.

 

Die „Kinderuni Saar“ ist ein seit 2005 bestehendes Programm der Universität des Saarlandes. Dabei werden drei- bis viermal im Semester Vorlesungen für Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren angeboten. Diese dauern in der Regel 45 Minuten und sind kindgerecht gestaltet. Das Thema in diesem Sommersemester lautete „Mikrowelten“. Die Vorlesungen können auf dem YouTube-Kanal der Kinderuni Saar nachgeschaut werden.

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