Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Die Perspektive, von der deutsch-französischen auf die europäische Ebene zu weiten, finde ich wichtig und wertvoll. Gerade auch mit Blick auf die European Universities kann es nicht nur darum gehen, akademische Spitzenförderung von Cotutelle-Promotionen zu betreiben, die sicherlich auch wichtig ist, sondern jetzt muss vor allem in der Promotionsphase der europäische Austausch, der Blick über regionale und nationale Horizonte hinaus in der Breite zum Normalfall werden. Dafür muss man Anreize für die Promovierenden schaffen, etwa durch sichtbare Zertifikate. Das hat die Diskussion sehr deutlich gemacht.

Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

Der Expertenworkshop kam zum richtigen Zeitpunkt, da die Initiative Europäische Hochschulen bei der gemeinsamen Doktorandenbetreuung noch ganz am Anfang steht und deshalb auf den Erfahrungen der DFH im Bereich Cotutelle aufbauen kann.

Janosch Nieden, Direktor, EUCOR – The European Campus

Die Veranstaltung war ein wichtiger Meilenstein in der Umsetzung der „Cotutelle de thèse“ nicht nur im deutsch-französischen Kontext, sondern auch im Zusammenhang mit den Europäischen Universitäten. Allerdings müssen noch erhebliche Hindernisse überwunden werden.

Dr. Joern Pütz, Vizepräsident für die deutsch-französischen Beziehungen, Université de Strasbourg

Die wichtigste Idee der Tagung war für mich die Bottom-up-Europäisierung der Studienverläufe durch Implementierung niederschwelliger Angebote! Diese Idee ist genau das, was ich mir immer zu Beginn des Studiums gewünscht hätte, da der Wunsch groß ist, mehr Mobilität und interkulturelles Lernen in den eigenen Studienverlauf zu integrieren, de facto aber die Finanzierung langer Studienaufenthalte oft nicht möglich ist. Hier machen die Initiativen eines modularen Labelsystems sehr viel Mut, dass interkulturelle Bildung nicht mehr ein Privileg der Eliten bleiben wird.

Die zweite Idee, die ich ganz wichtig fand, war die „Qualitätssicherung“ und Etablierung dieses Labels als ein echtes Zertifikat, das jedem Arbeitgeber einen Mehrwert bringt. Denn jenseits von Universitäten werden interkulturelle Kompetenzen immer noch viel zu sehr geringschätzt und entsprechend ignoriert. Hier wünsche ich mir, dass man als Botschafter zwischen den Sprach- und Kulturgemeinschaften bald genauso viel Anerkennung erfährt wie andere Experten und Consultants.

Éva Feig, Doktorandin im Deutsch-Französischen Doktorandenkolleg zwischen Karlsruhe, Koblenz-Landau, Straßburg, Basel und Chieti-Pescara

Ich nehme von diesem Tag zwei Dinge mit: zum einen die baldige Bereitstellung eines Leitfadens durch die DFH zur Förderung von Cotutelle-Projekten, der den Hochschulen zur Verfügung gestellt wird und von Promovierenden und Betreuer*innen, aber auch den betreffenden Verwaltungen (Doktorandenkollegs, Promotionsbüro etc.) genutzt werden kann. Und zum anderen die Existenz eines europäischen Promotions-Labels, dessen Aufwertung sinnvoll wäre.

Dr. Yoan Vilain, kommissarischer Leiter der Abteilung Internationales der Humboldt-Universität zu Berlin

Der TübAix Master bot für mich die ideale Möglichkeit, die in meinem Bachelorstudium (Geschichte und Französisch) erworben Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen und zu ergänzen. Durch das bi-nationale Geschichtsstudium lernte ich u.A. die Unterschiede beider Länder sowohl im kulturellen als auch im Forschungsbereich besser kennen.

Inzwischen konnte ich feststellen, dass ich durch das zweisprachige Studium ein eigenes Forschungsprofil entwickelt habe, das Kompetenzen vermittelt, die im universitären Bereich sehr geschätzt werden. Für mich persönlich steht fest, dass ich den deutsch-französischen Masterstudiengang jederzeit wieder wählen würde.

Johannes Senk
U Tübingen | U Aix-en-Provence("TübAix")
Integrierter deutsch-französischer Studiengang Geschichte „TübAix“ (Master)

Durch den Aufenthalt an der französischen Partnerhochschule konnte ich mein technisches Verständnis deutlich vertiefen und unkompliziert in den dort vorhandenen Werkstätten anwenden. Eine echte Bereicherung, da dies an meiner Deutschen Heimatuniversität für meinen Studiengang mit mehrere Hundert Kommilitonen, nicht angeboten werden kann. Ergänzt wurde diese akademische und praktische Vertiefung durch den starken interkulturellen Austausch mit den französischen Kommilitonen. So wurde mir die französische Arbeitskultur nähergebracht. Abschließend möchte ich erwähnen, dass ich mich durch mein Doppelmasterstudium positiv von anderen Studierenden bei der Bewerbung auf Praktika abheben konnte. Dadurch setze ich meinen Aufenthalt in Frankreich nun durch ein Praktikum an den Standorten Paris und Frankfurt fort.

Vincent Jaenisch
KIT Karlsruhe | Institut Polytechnique de Grenoble
Wirtschaftsingenieurwesen

Es war mir ein großes Vergnügen, als DFH-Botschafterin meine Erfahrungen mit den Schülern zu teilen. Als ich selbst noch Schülerin war, machte ich mir viele Gedanken über meine Zukunft nach dem Abitur. Ich wollte ein Studienprogramm finden, das Sprache und Naturwissenschaften miteinander vereint. Leider erfüllte keine der mir damals bekannten Möglichkeiten meine Erwartungen, da man sich jedes Mal für eine der beiden Fachrichtungen entscheiden musste. Die Entdeckung des Studienangebots der Deutsch-Französischen Hochschule war wie eine Offenbarung für mich; hier fand ich einen Studiengang, der genau meinen Vorstellungen entspricht.

Manon Poully
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg / Université de Haute-Alsace
DFH-Studentin, Chemie (Regio Chimica)

Die Zeit, die ich im Rahmen meines Studienganges in Frankreich verbracht habe, hat mich sehr stark bereichert und auch gezeigt, dass es unglaublich viele Berufsmöglichkeiten für uns zukünftige Absolventen gibt. Als DFH-Botschafterin konnte ich genau das vermitteln und mich noch weiter damit auseinandersetzen. Viele Schüler interessieren sich zwar für die Studiengänge, die französische Kultur und die Sprache, aber sie wissen nicht genau, welche Berufe ihnen anschließend offen stehen. Das ist auch eine häufige Frage von Eltern und Lehrern.

Es hat mir viel Spaß gemacht, über die Erfahrung von Absolventen zu berichten und zu zeigen, dass sowohl das Studienangebot an sich als auch die Berufsmöglichkeiten sehr breit gefächert sind. Viele Schüler reagierten positiv überrascht und neugierig. Einige waren aber auch ein wenig verunsichert und wussten nicht, ob sie es schaffen würden. Ich habe versucht, ihnen die Angst zu nehmen, indem ich meine persönlichen Erfahrungen mit ihnen teilte. Es war ein tolles Gefühl, anschließend detaillierte Fragen zum Bewerbungsverfahren beantworten zu können und zu sehen, wie auch bei den anfangs verunsicherten Schülern die Begeisterung stieg

Anastasia Bauer
Westfälische Wilhelms-Universität Münster / Institut d’Etudes politiques de Lille
DFH-Studentin, Internationale und Europäische Governance

Die interkulturellen Erfahrungen, die ich dank des Integrierten Studiengangs machen konnte, sind eine große Bereicherung für meine persönliche Entwicklung. Der Austausch mit Menschen aus anderen Kulturen und das Leben in einem anderen Land ermöglichen mir, meine eigene Weltauffassung zu hinterfragen und zu erweitern. So fällt es mir leichter, die Perspektive anderer Menschen besser zu verstehen, was für meinen Beruf als Lehrkraft eine bedeutende Rolle spielt.

Elodie Robert
PH Freiburg – UHA Mulhouse-Colmar
Lehrerbildung
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